Projektraum, Köln-Kalk

Autor: Florian Egermann

STEFAN RAMÍREZ PÉREZ
LIQUID STRANGER

Filmstill aus "Liquid Stranger". Eine Person schaut ernst durch weiße vertikale Stäbe, wobei nur ein Teil ihres Gesichts sichtbar ist. Das Bild vermittelt eine Stimmung von Isolation oder Eingesperrtsein, unterstrichen durch das gedämpfte blaue Licht und die Schatten.

Eröffnung Freitag, 1.3.2024, 19:00
Screening 20:00, 21:30
Video-Projektionen in den Schaufenstern: 2.3.-7.4.2024

Ein in der Luft schwebendes Messer, ein schwarzer PVC-Trenchcoat, roter Lippenstift und mehrere Erzählungen von Mord und Besessenheit werden in diesem Camp Mash-Up aus Sprache, Narration und Performance zu Signifikanten. Stefan Ramírez Pérez‘ experimenteller Kurzfilm „LIQUID STRANGER“ ist eine Art Fan-Fiction, die auf filmische Referenzen zurückgreift, die von Hitchcocks psychologischen Thrillern über Pornos der 1970er bis hin zu Brian De Palma’s erotischen Thrillern der 1980er Jahre reichen, und diese in einer Choreografie suspendierter Narration miteinander flirten lässt.

Stefan Ramírez Pérez (*1988) ist Filmemacher und Editor, er lebt und arbeitet in Köln. Stefan Ramírez Pérez studierte von 2010 bis 2017 an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). 2018 war er Stipendiat am Atelier- und Ausstellungszentrum Schloss Ringenberg. Seine flmischen Arbeiten wurden international auf zahlreichen Filmfestivals, sowie in Ausstellungen gezeigt. Unter anderem im Museum of Contemporary Art Belgrade, der Julia Stoschek Collection Düsseldorf, bei der Videonale.16 Bonn, den Int. Film Festival Rotterdam, und den Int. Kurzflmtagen Oberhausen. 2018 erhielt er das Chargesheimer Stipendium der Stadt Köln, sowie den Großen Kunstpreis der Freunde der KHM. Derzeit befindet sich das mit Benjamin Ramírez Pérez in Co-Regie realisierte Spielfilm-Debüt „Life Is About Losing Everything“ in Endfertigung.

Gefördert mit Mitteln des Stadtbezirks Kalk

Selma Gültoprak
Öpücük (der Kuss)

Selma Gültoprak: Öpücük (der Kuss)

Eröffnung 4.11.2023, 19:00 (im Rahmen der Museumsnacht Köln)
Ausstellung 5.11.-12.11., 12:00-18:00

In der Rauminstallation Öpücük (Der Kuss) referenziert Selma Gültoprak ein ikonisches Zusammentreffen zweier queerer Superstars der türkischen Musikszene: Zeki Müren und Bülent Ersoy küssten sich 1980 auf offener Bühne im Rahmen eines Galaabends im Gülizar Casino. Ein selten zarter Moment in der Rivalität zwischen zwei Diven, aber auch ein Symbol für ihr Privileg, öffentlich ihre queere Identitäten auszuleben, während der Rest der Community unter massiver Trans- und Homophobie bis hin zu Verfolgung und Polizeigewalt litt.

Dieser Kuss hat viele Dimensionen: Zwischen dem Privaten, Intimen und Politischen, zwischen türkischer Popkultur, Öffentlichkeit und Identität, zwischen Gender Dynamiken und Klassenunterschieden. Diese werden im Ausstellungsraum überlebensgroß aufgeblasen, aufgefächert, überlagert, transformiert und laden zum Durchdringen einer raumgreifenden Barriere ein.

Selma Gültopraks (*1983 in Gummersbach, lebt in Köln) recherchebasierte Praxis widmet sich inklusiven Orten, gesellschaftlichen Phänomenen und historischen Narrativen und nimmt Form an in Objekten sowie raumspezifischen Installationen.

Selma Gültopraks Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, darunter in der Kunststation Sankt Peter Köln (2022/23), bei MARTINETZ in Köln (2021 und 2019), Kunstkommission Düsseldorf – Kunst im öffentlichen Raum in Düsseldorf (2020/21), Kunsthaus NRW Kornelimünster in Aachen (2021), in der artothek in Köln (2018) und sind in öffentlichen Sammlungen in NRW vertreten. Seit dem Jahr 2014 hat sie unterschiedlichste Stipendien, Preise und ausgezeichnete und geförderte Auslandsaufenthalte im Rahmen ihrer Arbeit erhalten.

Gefördert mit Mitteln des Stadtbezirks Kalk

Rike Hoppse
Rost

Eröffnung 26.05.23, 19:00
Installation in den Schaufenstern: 27.05.-30.06.
Performance „Google Porträt Werkstatt“ im Rahmen von AIC ON: 17.06.23, 12:00-15:00

Performance „Google Porträt Werkstatt“

Auf dem Gehsteig zwischen Wanderbäumen und Idyll werden wir Suchanfragen einfangen, die uns berühren. Anschließend drucken wir unsere Googlegefühle aus.
Eine Kopie eures Werks wandert ins Fenster vom Idyll, das Original geht zu euch nach Hause. Nebenbei wird es Rike’s Limo geben.

Bitte mitbringen: Dein Smartphone. Keine Voranmeldung notwendig. 

Die Google Porträt Werkstatt findet im Rahmen des Aic (@aic.cologne)
in Zusammenarbeit mit dem Projektraum Idyll (@idyll.jetzt) statt.
Danke an die @wanderbaumallee.koeln für Bäume und Sitzgelegenheiten!

Installation“Rost“

In zwei Schaufenstern tummeln sich kaputte Körper des Alltags, Rostflocken in Setzkästen, ein oxidiertes Fundstück von einem Strand am Atlantik. Eine Kluft bezeugt körperliche Arbeit: Eine Blaufrau hängt von der Decke.

ROST erzählt Geschichten über Freund*innenschaft, den Verfall von Körpern und kollektives Klopfen als real-utopische Handlungsperspektive.
Wie gehen Menschen mit Rost in ihren Körpern um? Ist Rost ein Symptom eines oder mehrerer schädlicher Systeme? Wie können wir uns gegenseitig Pflege schenken?

Rike Hoppse

Gefördert durch „KalkFördert 2022“ der Stiftung KalkGestalten

BLENDING Q

BLENDING Q Postkarte

Performance-Abend: 06.05.23, 19:00

Mit:
Konrad Bohley
Stephan Ganoff
Peter Haas
Felipe Gonzales
Evamaria Schaller
Janina Warnck & Niklas Strang
Hend Elbalouty

Moderation: Markus Zilz

Eine Gruppe von Künstler:innen aus Köln, die durch ihr gemeinsames Interesse an Fragen von Sex, Gender, Körper, (Re-)Präsentation und Performance auf kontraintuitive Weise miteinander verbunden sind. Sie sind nomadisch und kreieren regelmäßig saftige, vibrierende, facettenreiche Abende an verschiedenen Orten.

Gefördert durch:
Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, der Städtebauförderung
Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Köln, Starke Veedel – Starkes Köln

Vera Drebusch & Anne Reiter
„Welche Farbe hat der Osten/Westen?“

Motiv Vera Drebusch & Anne Reiter

Eröffnung: 24.03., 19:00 Uhr
Ausstellung in den Schaufenstern: 25.03. — 30.04.2023

In ihrer Fenster-Installation zeigen Vera Drebusch und Anne Reiter zwei Ganzkörperanzüge, die die Farb-Antworten ihres Umfeldes auf die Frage „Welche Farbe hat der Osten/Westen?“ abbilden. In den Anzügen führten die Künstlerinnen Gespräche im öffentlichen Raum zu Bildern und Gefühlen (Hoffnungen und Ängste), die mit Ost und West verbunden werden. Es ging um ein In-Frage-stellen und Freilegen von Vorurteilen, die mit den Begriffen verbunden werden, aber auch um aktuelle Krisen und darum, wie Ost und West wieder näher zusammenkommen können.

Foto: Jáno Möckel
Gefördert durch „KalkFördert 2022“ der Stiftung KalkGestalten